Dissertation: Regional Governance in stark institutionalisierten Strukturen

Regional Governance in stark institutionalisierten Strukturen

Eine Studie zur Innovationsfähigkeit ausgewählter Metropolregionen

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POLITICA – Schriftenreihe zur politischen Wissenschaft, Band 84

Hamburg , 574 Seiten

ISBN 978-3-8300-5895-3 (Print) |ISBN 978-3-339-05895-9 (eBook)

Rezension

[...] Insgesamt bietet die Studie einen beachtenswerten Beitrag zur Diskussion über geeignete Steuerungsformen von Verdichtungsräumen.



Zum Inhalt

Regionen sind heute mehr denn je der Dynamik der Globalisierung ausgesetzt. Die Aufwertung der Region als Steuerungsebene manifestierte sich in einigen deutschen Verdichtungsräumen in der Schaffung sogenannter Metropolregionen. Ausgangspunkt der Untersuchung war die Beobachtung, dass es im Kontext des Regional- und Standortwettbewerbs nicht mehr ausreicht, Planungsaufgaben und Konflikte im städtischen Verdichtungsraum zu lösen, d.h. Konfliktlösungsfähigkeit herzustellen. Insbesondere Metropolregionen müssen dazu in der Lage sein, im Bereich der Regionalentwicklung Innovationen durchzuführen und sich an Veränderungen anzupassen, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. Die Leistungsfähigkeit von Regionen zeigt sich demnach auch an ihrer Innovationsfähigkeit.

Seit Mitte der 1990er Jahre haben in Reaktion auf die genannten Entwicklungen sowie im Zuge der Regionalisierung institutionelle Reformen stattgefunden, die unterschiedliche Organisationsmodelle hervorgebracht haben. Der Autor untersucht die Innovationsfähigkeit von drei Metropolregionen, die institutionelle Reformen durchgeführt haben und stark institutionalisierte Strukturen aufweisen. Untersucht wurden die Regionen Stuttgart, Hannover und Rhein-Neckar. Ziel der Studie war es zu klären, welchen Einfluss formale Strukturen auf die Innovationsfähigkeit von Regionen haben, d.h. welches Governance- Modell sich als innovationsfähiger erweist.

Das theoretische Konzept, in dem die Fragestellung der Studie verortet wurde, ist Regional Governance. Regional Governance in stark institutionalisierten Strukturen zeichnet sich durch das Zusammenwirken von Hierarchie und Kooperation sowie durch die Einbettung flexibler Kooperationsformen in hierarchische, mit Durchsetzungsmacht versehene Steuerungsstrukturen aus (vgl. Benz 2003: 40). Stark institutionalisierte Regionen haben per Landesgesetz ein erweitertes Aufgabenspektrum erhalten und verfügen über ein politisch steuerndes Entscheidungsgremium, das hinsichtlich der übertragenen Aufgaben per Mehrheitsbeschluss Entscheidungen treffen kann, die hierarchisch umzusetzen sind. Im Zentrum der regionalen Steuerung steht das Regional Government, das zusammen mit dem Regionalmanagement den institutionellen Kern der regionalen Steuerungsebene ausmacht.

Die regionale Innovationsfähigkeit, verstanden als politische Innovationsfähigkeit, wurde in der Studie anhand von Fallbeispielen überprüft. Untersucht wurde die regionale Aufgabenbearbeitung in den Aufgaben?feldern Regionalplanung, Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung. Auf diese Weise konnte eine Verzerrung der Untersuchungsergebnisse durch den Einfluss politikfeldspezifischer Faktoren vermieden werden. Insgesamt wurden in Anwendung qualitativer Methoden der Sozialforschung 60 Experteninterviews sowie eine umfassende Literatur- und Dokumentenanalyse durchgeführt.

Bei der Studie handelt es sich um eine Dissertation im Fachbereich Kultur- und Sozialwissenschaften der Fernuniversität Hagen unter Betreuung von Prof. Arthur Benz. Insgesamt ist die Arbeit über einen Zeitraum von fünf Jahren zu einem erheblichen Teil berufsbegleitend entstanden.

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