Doktorarbeit: Regionalmanagement – Ein Governance-Konzept zur Steuerung regionaler Akteure

Regionalmanagement – Ein Governance-Konzept zur Steuerung regionaler Akteure

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COMMUNICATIO, Band 11

Hamburg , 482 Seiten

ISBN 978-3-8300-4851-0 (Print) |ISBN 978-3-339-04851-6 (eBook)

Zum Inhalt

Der Wettbewerb der Regionen, das zivilgesellschaftliche Engagement und der aktivierende Staat führen zu einem neuen Verständnis regionaler Politik, das die Region als eine Ebene der gesellschaftlichen Selbststeuerung aufwertet. Die Gestaltung dieser regionalen Entwicklungsprozesse erfolgt durch den neuen Organisationstypus des Regionalmanagements, der informell und intermediär zwischen den Sphären Staat, Wirtschaft und Gesellschaft vermittelt. Aufgabe des Regionalmanagements ist es, regionale Probleme durch eine netzwerkartige Integration öffentlicher und privater Akteure der Region nachhaltig zu lösen. Dabei kann das Regionalmanagement aus zwei Blickwinkeln betrachtet werden: Einerseits ist es eine Organisation mit institutionellen Strukturen und Prozessen, die die in ihr handelnden Akteure steuert. Andererseits stellt es selbst einen handelnden Akteur innerhalb gesellschaftspolitischer Strukturen dar und beeinflusst regionale Entwicklungsfragen. Zu einer gemeinwohlorientierten und nachhaltigen Regionalentwicklung kann jedoch nur eine erfolgreiche Regionalmanagementorganisation beizutragen, die hier im Fokus steht.

Theoretische Anforderungen und praktische Herausforderungen an die Organisation des Regionalmanagements lassen eine Diskrepanz zwischen Steuerungsanspruch und tatsächlichem Potenzial der Steuerungspraxis erkennen. Maßgebend für ihren Erfolg ist insbesondere das Engagement der regionalen, meist ehrenamtlichen Akteure. Deren dauerhafte Motivation und kollektive Koordination ist existenziell für die organisationale Handlungs- und Leistungsfähigkeit, stellt aber zunehmend ein Problem in der Regionalmanagementpraxis dar.

Daraus ergibt sich das Ziel dieser Studie - die Entwicklung eines generalisierten, theoretisch fundierten Konzepts, das die Organisationssteuerung professionalisiert. Vor dem Hintergrund des Interessenpluralismus regionaler Akteure und der gemeinwohlorientierten Zielsetzung der Organisation eignet sich Governance als ein generischer und interdisziplinärer Steuerungsansatz für das Regionalmanagement. Losgelöst von praktischen Spezifitäten unterbreitet es normative Qualitätsstandards einer akteurszentrierten Motivation und Koordination der regionalen Akteure. Konstitutiv ist dabei das wechselseitige Zusammenwirken von Institution und Akteur, Struktur und Handlung sowie Regelsetzung und Regelanwendung entsprechend der Giddenschen Strukturationstheorie. Die Analyse der Akteurshandlungen erfolgt somit vor der bestmöglichen Gestaltung einer verantwortungsvollen Organisationssteuerung, deren Schlüsselprinzipien Kommunikation, Transparenz und Vertrauen sind. Abschließend fixiert ein Verhaltenskodex die Qualitätsstandards des Governance-Konzepts. Als eine Art Erklärungsabsicht basiert dieser Governance-Kodex für das Regionalmanagement auf der freiwilligen Selbstbindung der Akteure und wirkt durch das gegenseitige Vertrauen verpflichtend und moralisch bindend.

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