Sammelband: Paul Celan: Fadensonnen, -schein und -kreuz

Paul Celan: Fadensonnen, -schein und -kreuz

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POETICA – Schriften zur Literaturwissenschaft, Band 106

Hamburg , 188 Seiten

ISBN 978-3-8300-4605-9 (Print) |ISBN 978-3-339-04605-5 (eBook)

Rezensionen

Im Zentrum der Untersuchung steht [...] der ausgesprochen lesenswerte Versuch, die Todesfuge als einen Text zu verstehen, »der wie ein Parasit die Ordnungen weiterzuschreiben scheint, welche sich als mörderisch erwiesen, in Wahrheit jedoch gegen sich selbst richtet — und desgleichen gegen manche Lektüre, welche das Poem unbedarft als deutsch-jüdisches Trauer- oder gar Versöhnungsgedicht feiern zu dürfen vermeinte«. Hainz‘ inhaltlich luzide [...] De-Codierung der polemischen Textur der Todesfuge, die C. später nicht mehr öffentlich vorgetragen hat, lernt sehen, dass der in späteren Gedichten zu beobachtende Gestus der Par-Odie, des Gegen-Worts gegen die eigene Artifizialität, gegen die Kulturmetaphern und die Totalitätsansprüche fremden Denkens bereits Kennzeichen der frühen Gedichte ist und damit die — fraglos mit einigem Recht — immer wieder betonte deutliche Zäsur mit dem Zyklus "Die Niemandsrose" (1963) leicht entschärft werden kann.

Axel Schmitt in: Germanistik, Bd. 51 (2010), H. 1-2

[...] In Essays werden die wesentlichen Anliegen der Texte Celans herauspräpariert, die Momente seiner Trauer, die jedenfalls in den Texten nie schlicht resignativ ist, sondern seine Kritik befeuern, und seine Polemik. „Sie, die Sprache, blieb unverloren, ja, trotz allem.“ Dieser genuinen Sprache wird in den Essays Hainz’ unter anderem auch indirekt nachgegangen, etwa über die Beziehungen zwischen Celans Texten und jenen beispielsweise Peter Szondis. Das Ergebnis ist ein Changieren, worin Celans Werk durch einen „polyphonen Diskurs“ – so Klaus Werner zu Hainz’ früherer Celan-Studie „Masken der Mehrdeutigkeit“ – als ebensolcher kenntlich wird. Das letzte Wort wird nicht sein, nie, davon zeugt das Gedicht Celans. Der vorliegende Band tut es ihm – philologisch – gleich.



Zum Inhalt

Paul Celan war der vielleicht wichtigste Poet des zwanzigsten Jahrhunderts. Seine Dichtung ist bis heute exemplarisches Wort im Schweigen, jenem der Opfer, derer es gedenkt, wie jenem der Täter, an die es es wie an ihre mörderische Nicht-Sprache erinnert.

Dieses Werk in seinen Facetten beleuchtet dieser Band darum multiperspektivisch. In Essays werden die wesentlichen Anliegen seiner Texte herauspräpariert, die Momente seiner Trauer, die jedenfalls in den Texten doch nie schlicht resignativ ist, sondern seine Kritik befeuert, und seine brillante Polemik.


„Sie, die Sprache, blieb unverloren, ja, trotz allem.?


Dieser genuinen Sprache wird auch indirekt nachgegangen, über die Beziehungen zwischen Celans Texten und jenen beispielsweise Peter Szondis, dessen Stringenz doch Fehler zeitigt, die ein umso schärferes Verstehen der Dekonstruktion, die Celan betreibt, gestattet. Verstanden wird hier Celans Werk unter anderem geradezu als Rezeptionsfalle, zu der Günther Anders und viele andere sich verhalten mußten.

Das Ergebnis ist ein „Verweisnetz?, worin Celans Werk durch einen „polyphonen Diskurs? (so Klaus Werner zu Hainz’ Masken der Mehrdeutigkeit) als ebensolcher kenntlich wird. Das letzte Wort wird nicht sein, nie, davon zeugt das Gedicht Celans, und dafür zeugt es. Dieser Band tut es ihm – philologisch – gleich.

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