Doktorarbeit: Die anthropologischen Grundlagen des Menschen, Entwicklung medizinischer Praktiken und biokulturelle Vielfalt

Die anthropologischen Grundlagen des Menschen, Entwicklung medizinischer Praktiken und biokulturelle Vielfalt

Von Evolution, Menschwerdung und Medizin

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HERODOT – Wissenschaftliche Schriften zur Ethnologie und Anthropologie, Band 9

Hamburg , 210 Seiten

ISBN 978-3-8300-4511-3 (Print) |ISBN 978-3-339-04511-9 (eBook)

Zum Inhalt

In dieser Studie stehen die Wechselbeziehungen zwischen Evolution, Menschwerdung und Medizin im Mittelpunkt. Nach einer Einführung in die Thematik folgt die Wiedergabe der aktuellen wissenschaftlichen Betrachtung der Evolution und der Menschwerdung, um im Anschluss grundlegende Faktoren der Ursprünge und Entwicklung der Medizin bzw. medizinischer Praktiken aufzuzeigen sowie eine plausible Abbildung von Szenarien zur Medizinevolution und eine Darstellung zur Medizinvielfalt vorzunehmen. Einerseits hat die Beobachtung bzw. Dokumentation von medizinrelevanten Verhaltensweisen und Heilpraktiken heutiger, nicht menschlicher Primatenarten überwiegend in den letzten Jahren stattgefunden. Es liegen bereits wertvolle Daten vor, die u.a. für die Betrachtung der medizinischen Anwendung und des Potenzials bestimmter Pflanzen (Selbstmedikation bzw. Zoopharmakognosie) sowie der modellhaften Bedeutung derartiger Kenntnisse im Hinblick auf die Medizinevolution wesentlich sind. Allerdings ist derzeit offen, inwiefern breitere und tiefere Erkenntnisse diesbezüglich in der Zukunft erworben werden können, da viele der Primatenarten heutzutage vom Aussterben bedroht sind und den Verlust ihres Lebensraums erleben. Andererseits zeigen die wissenschaftlichen Befunde der ausgestorbenen Primatenarten innerhalb der Hominidenfamilie bzw. der Unterfamilie der Homininen die Präsenz bzw. die Abwesenheit notwendiger Charakteristika und Fähigkeiten (z.B. im anatomischen, kognitiven und kulturellen Bereich), die im Zusammenhang mit der Entwicklung medizinischer Verhaltensweisen stehen oder dieses zumindest vermuten lassen. Die Betrachtung der Ursprünge und der Entwicklung medizinischer Praktiken und Traditionen sowie der heutzutage noch zu verzeichnenden Medizinvielfalt stellt eine relativ neue wissenschaftliche Herausforderung dar. Diese Aufgabe wird hier unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse in einführender Weise durchgeführt. Doch angesichts der festgestellten Bedrohung biokultureller Vielfalt und der damit verbundenen Traditionen und Medizinen ist die Erforschung und die Erfassung der Medizinvielfalt als eine aktuell dringend notwendige Aufgabe zu betrachten. Somit kann diese Untersuchung auch dazu beitragen, die Bedeutung des Stellenwertes evolutionsbiologischen Wissens in der Schulmedizin bzw. in den Gesundheitswissenschaften zu erhöhen sowie insgesamt zur Wertschätzung biokultureller Vielfalt auf dem Planeten.

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