Doktorarbeit: Vom Ethos gelingender Liebe in christlicher Ehe

Vom Ethos gelingender Liebe in christlicher Ehe

Ein moraltheologischer Beitrag zum Gelingen von Ehe

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Ethik in Forschung und Praxis, Band 9

Hamburg , 406 Seiten

ISBN 978-3-8300-4446-8 (Print) |ISBN 978-3-339-04446-4 (eBook)

Zum Inhalt

Das partnerschaftliche Leitbild der seriellen Monogamie hat in den letzten Jahrzehnten stetig an Plausibilität gewonnen. Auch wenn Paare in der Perspektive heiraten, bis der Tod sie scheidet, so bedeutet dies in der Realität in jedem dritten Fall, bis die Liebe endet. Der Tod als Endpunkt des Lebens wird in Bezug auf die Paarbeziehung zum Endpunkt der gegenseitigen Liebe. Der scheinbar natürliche Zyklus der Liebe von aufregendem Beginn bis zum jähen Ende kann damit von Neuem beginnen.

Weshalb aber lassen sich Frau und Mann immer wieder auf dieses offenbar enttäuschende Spiel zwischen den Geschlechtern immer wieder ein? Was ist es, was sie beieinander suchen? Offenbar liegt in der Partnerliebe ein Versprechen, um dessentwillen Frau und Mann bereit sind, Enttäuschung in Kauf zu nehmen. Es ist das Versprechen von vorbehaltloser und zeitlich unbegrenzter Liebe und Akzeptanz. Auf dieses Versprechen richtet sich wohl die tiefste Sehnsucht von Mann und Frau. Es ist das, was sie vom Anderen hören wollen und was sie auch bereit sind, ihm oder ihr geben wollen. Doch liegt darin nicht eine Überforderung menschlicher Liebesfähigkeit? Ist nicht genau dieses Versprechen von Mann und Frau so fundamental uneinlösbar, dass tiefgreifende Enttäuschungen die Folge sein müssen, die der Liebe den Todesstoß versetzen können? Und ist so gesehen das katholische Leitbild der Ehe einer dauerhaft treuen Liebe dann nicht geradezu die religiöse Überhöhung dieser Überforderung?

Nach rein menschlichen Maßstäben lässt sich das Paradox der Liebe von der Uneinlösbarkeit der tiefsten menschlichen Sehnsüchte nicht auflösen. Die Studie zeigt, dass sich die Perspektive ändert, wenn sich in der Perspektive des Glaubens die eheliche Liebe in die Liebesdynamik Gottes einziehen lässt. Von dort her wird die begrenzte menschliche Liebesfähigkeit unterfangen von einem vorgängigen Geliebt-Sein von Gott her. Wenn Mann und Frau in ihrer Liebe nicht allein auf sich selbst zurückgeworfen sind, sondern sich in ihren transzendenten Urgrund bereits vorbehaltlos angenommen wissen, und dies im Glauben ergreifen, so reift ihre Liebe in eine zutiefst hoffende und versöhnungsbereite Liebe hinein.

Damit weist die Studie auf, dass in dieser Perspektive in der christlich als Sakrament verstanden Ehe ein Leitbild von ehelicher Liebe liegt, das das Paradox der Liebe von Gott her aufzulösen vermag. Die sakramentale verstandene Ehe ist damit nicht die religiöse Überhöhung einer Überforderung, sondern vielmehr von ihrem Wesen her dem Gelingen ehelicher Liebe zuträglich, weil es Liebe ermöglicht. Und dies hat praktische Konsequenzen für das tägliche Eheleben in all seiner Gewöhnlichkeit und Alltäglichkeit.

Die Studie vermag aus diesem Leitbild konkrete, ethisch fundierte Haltungsbilder für ein Gelingen der Liebe in der Ehe zu entwerfen. Dazu werden zunächst die klassischen Kardinaltugenden in ihrer Bedeutung aufgeschlüsselt. Ein besonderes Gewicht erhalten die theologischen Tugenden von Glaube, Hoffnung und Liebe. Die so entworfenen Gestalten ehelichen Lebens und Liebens schöpfen dabei einerseits aus dem Erfahrungsschatz ethischen Nachdenkens über gelingendes Lebens. Sie bauen aber auch auf den wichtigsten Erkenntnissen der modernen Paarpsychologie, Paartherapie und Bindungsforschung auf. Eine kritische Auseinandersetzung mit der Reichweite psychologischer Modellbildung kann den paarpsychologischen Beitrag für ein humanes Ethos christlicher Ehe würdigen und integrieren. In diesem umfassenden Zuschnitt kann zwar nach wie vor das Gelingen ehelicher Liebe nicht garantiert werden, aber er macht Mut und Hoffnung, dass im Vertrauen auf Gott ein gemeinsamer Lebensweg von Frau und Mann gewagt werden kann.

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