Forschungsarbeit: Evaluation der Pädagogik Wolfgang Klafkis

Evaluation der Pädagogik Wolfgang Klafkis

Vierzig Jahre kritisch-konstruktive Didaktik an Deutschlands Schulen

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Studien zur Schulpädagogik, Band 57

Hamburg , 340 Seiten

ISBN 978-3-8300-3472-8 (Print) |ISBN 978-3-339-03472-4 (eBook)

Zum Inhalt

Die PISA-Ergebnisse lösten in Deutschland zunächst eine böse Überraschung, dann bildungspolitische Hektik aus. Heerscharen von Bildungsforschern fahnden seitdem nach den Gründen des Bildungsmisserfolgs. Ihre Suche beschränkt sich allerdings auf die Mikroebene des Schulsystems - die Schule. Die Bildungspolitik, welche auf der Makroebene die Qualität eines Schulsystems maßgeblich bestimmt, bleibt stets außen vor. Gleiches gilt für das pädagogische Konzept, auf das sich gewöhnlich eine Bildungspolitik stützt.

Die Landesschulgesetze bilden die Bildungspolitiken der Bundesländer ab. Bezüglich der angewandten pädagogischen Konzepte weisen die Autoren nach, dass die Schulgesetze der Bundesländer mehr oder weniger durch die kritisch-konstruktive Didaktik Wolfgang Klafkis geprägt sind: Jedes Land hat seine Klafki-Nähe. Das Autorenteam stellt deshalb, neben den Schulgesetzen der sechzehn Bundesländer, vornehmlich die Pädagogik Klafkis in das Zentrum seiner Untersuchungen. Gefragt wird insbesondere nach dem Zusammenhang zwischen klafkisch pädagogisierten Bildungspolitiken und dem Erfolg der durch sie bestimmten Bildungssysteme.

Die Autoren lösen die Aufgabe in Form dreier Teilstudien: Die erste Studie prüft, ob die Klafki-Pädagogik den Anforderungen gerecht wird, die an eine pädagogische Theorie mit dem Anspruch auf Praxistauglichkeit zu stellen sind. In der zweiten, empirischen Studie werden die sechzehn Bildungspolitiken auf den Prüfstand gestellt. Die Erweiterung des PISA-Beein?flussungsmodells um die bildungspolitische Kontextvariable Klafki-Nähe führt zu einer bemerkenswerten Erhöhung der Varianzerklärung der pfadanalytisch untersuchten Bildungskompetenzen. Die Autoren verifizieren so den Zusammenhang zwischen klafkisch geprägter Bildungspolitik und dem Bildungs(miss)erfolg des entsprechenden Bildungssystems. Die dritte Teilstudie widmet sich ausgesuchten pädagogischen Konstrukten Klafkis, die das Bildungshandeln vor Ort weitgehend bestimmen. Gefragt wird nach deren pädagogischer Relevanz.

Das Gesamtergebnis der Evaluation der Pädagogik Wolfgang Klafkis ist ernüchternd. Es erweist sich, dass die Klafki-Pädagogik eher als ein politisches Konstrukt denn als ein politisch neutrales Bildungskonzept einzuordnen ist. Die Autoren raten zu einem Paradigmenwechsel - hin zu einer wissens- und leistungsorientierten praktisch-pragmatischen Pädagogik ohne politischen Gestaltungsanspruch. Hierin sehen sie eine tragfähige Basis für ein erfolgreiches und international wettbewerbsfähiges Bildungssystem.

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Kritik und Erwiderung

Die Publikation führte zu einer Kontroverse, die die Autoren zu einer Replik veranlasst hat:

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