Dissertation: Ansätze zur Lösung der Schuldenprobleme von Schwellenländern durch innovative Kapitalmarktinstrumente

Ansätze zur Lösung der Schuldenprobleme von Schwellenländern durch innovative Kapitalmarktinstrumente

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Schriftenreihe der Forschungsstelle für Bankrecht und Bankpolitik an der Universität Bayreuth, Band 8

Hamburg , 172 Seiten

ISBN 978-3-8300-3429-2 (Print) |ISBN 978-3-339-03429-8 (eBook)

Zum Inhalt

In den letzten Jahrzehnten haben sich Diskussionen zur Schuldenproblematik der Entwicklungs- und Schwellenländer darauf beschränkt, Möglichkeiten zur Lösung von Krisen zu finden, Schulderlasse auszuhandeln oder festzulegen, welchen Anteil des Staatshaushaltes Industrieländer für die Reduktion der internationalen Verschuldung verwenden sollten. Damit werden implizit die übermäßig hohe Verschuldung der Schwellenländer und die Wiederkehr lähmender Schuldenkrisen akzeptiert. Im Gegensatz zu den bisher diskutierten Ansätzen zur Krisenabwicklung können Maßnahmen zur Krisenprävention eine Senkung der Anzahl der Zahlungsausfälle erreichen, so dass negative Auswirkungen auf die Volkswirtschaft ex ante verhindert werden. In diesem Buch werden Möglichkeiten zur Krisenprävention vorgestellt, die auf bewährten Kapitalmarktinstrumenten basieren.

Eine wirksame Prävention von Krisen kann zunächst durch eine Optimierung der Form der Verschuldung erreicht werden. Durch Instrumente wie die Verbriefung zukünftiger Zahlungseingänge eines Landes oder Verbindlichkeiten, die an volkswirtschaftliche Parameter indexiert sind, lassen sich die Zinskosten senken und volkswirtschaftliche Risiken auf den Kapitalmarkt transferieren. Weiterhin beschreibt das Buch, auf welche Weise Regulierungen und Friktionen zu erhöhten Risikoprämien für Schwellenländern führen. In einem Modell wird dargestellt, auf welche Weise diese Ineffizienzen durch die Nutzung strukturierter Kreditprodukte marktorientiert reduziert werden können. Als Teil des vorgestellten Modells werden die Verbindlichkeiten verschiedener Schuldner kumuliert, so dass durch die Nutzung des Diversifizierungseffektes die Zinskosten für teilnehmende Staaten signifikant gesenkt werden können. Sofern diese Ersparnis zur Rückzahlung von Verbindlichkeiten verwendet wird, geht die Gesamtverschuldung im Zeitablauf zurück.

Die aktuelle Diskussion hinsichtlich eines angemessenen Anteils des Staatshaushaltes, den Industrieländer für die Reduktion der weltweiten Verschuldung bereitstellen sollten, könnte sich in der Folgezeit erübrigen, da sich ein vergleichbarer Effekt durch Ausnutzung der offensichtlich möglichen Effizienzsteigerungen am Kapitalmarkt erzielen lässt. Schulderlasse und Ansätze zur Krisenabwicklung könnten somit zu wirklichen Notfallplänen werden, während die Schuldenprobleme durch eine kapitalmarktbezogene Hilfe zur Selbsthilfe gelöst werden.

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