Forschungsarbeit: Die Reformation in Livland - religiöse, politische und ökonomische Wirkungen

Die Reformation in Livland - religiöse, politische und ökonomische Wirkungen

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Hamburger Beiträge zur Geschichte des östlichen Europa, Band 16

Hamburg , 366 Seiten

ISBN 978-3-8300-2600-6 (Print) |ISBN 978-3-339-02600-2 (eBook)

Rezension

[…] Als Ergebnis liegt […] eine Untersuchung vor, in der das nach dem inzwischen unvermeidlich in vieler Hinsicht veraltetem Standardwerk von Leonid Arbusow (1921) […] Thema der livländischen Reformation erstmals wieder zusammenfassend behandelt wird. […] Insgesamt ist die vorliegende Arbeit ein wichtiger Beitrag zur Reformationsgeschichte und generell zur ostbaltischen Entwicklung in der frühen Neuzeit.

Wolfgang Küttler in: Nordost-Archiv, 18 (2009)


Zum Inhalt

Um das Wirkungsfeld, in dem sich die Reformation im Ostbaltikum entwickelte, zu umreißen, wird eine Analyse der staatlichen und sozialen Struktur der mittelalterlichen livländischen Gesellschaft einleitend vorangestellt. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht die Reformation in den großen Hansestädten Riga, Reval und Dorpat mit den von ihr hervorgerufenen religiösen Konflikten, die mit den politischen, sozialen und auch ökonomischen Interessen der verschiedenen Schichten der Stadtbevölkerung verflochten waren. In diesem Zusammenhang wird die Differenzierung im Verständnis der neu entstehenden Theologie gezeigt.
Die Untersuchung bleibt nicht auf die Reformation in den Städten beschränkt. Sie bezieht die Auswirkungen der städtischen Reformation auf die komplizierten Machtverhältnisse im Ostbaltikum, auf die Bauern und den ritterschaftlichen Vasallenadel mit ein. Unter Anwendung der komparativen Methode wird die Spezifik der livländischen Reformationsvariante an Beispielen verdeutlicht. Vor allem bietet sich der Vergleich mit dem Ablauf des Reformationsprozesses in den norddeutschen Hansestädten und Preußen an. Vergleichend mit der preußischen Entwicklung wird untersucht, warum das labile Staatengefüge der livländischen Konföderation nicht in einen neuzeitlichen zentralisierten Territorialstaat unter der Herrschaft eines weltlichen Landesfürsten umgewandelt werden konnte und erst vier Jahrzehnte nach Reformationsbeginn sich die Fürstenreformation im Herzogtum Kurland durchsetzte. Zu beantworten ist auch die Frage, warum die Reformation in Livland im Vergleich zu Süd- und Mitteldeutschland keinen Bauernkrieg auslöste.

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