Doktorarbeit: Vom Sinn des Sichtbaren

Vom Sinn des Sichtbaren

John Bergers Ästhetik und Ethik als Impuls für die Kunstpädagogik am Beispiel der Fotografie

Buch beschaffenOpen Access

Schriften zur Kunstpädagogik und Ästhetischen Erziehung, Band 1

Hamburg , 412 Seiten

ISBN 978-3-8300-1287-0 (Print)

Zum Inhalt deutschenglish

Die Studie untersucht erstmalig John Bergers vielschichtiges Werk als Schriftsteller, Kunstkritiker, Ästhetiker, Fototheoretiker, politischer Essayist u.v.m. systematisch auf dessen Ästhetik und Ethik. Demnach soll Kunst immer auf Leben bezogen sein und Sinn aufzeigen, indem sie das Sichtbare als Teil einer Totalität erfahrbar macht. Sie kann dann dem „ontologischen Recht“ des Menschen auf Sinn gerecht werden. Kunst ist daher sozial gebunden und gerichtet.

John Bergers kritisch-humanistische Ästhetik und Ethik erweisen sich somit als implizit pädagogisch. Dieser Impuls wird genutzt, um eine Neubesinnung des kunstpädagogischen Diskurses anregen.

Zum einen werden vorhandene kunstpädagogische und -didaktische Konzepte dahingehend befragt, welchen Sinn sie dem Sichtbaren zumessen. Zum anderen verweist Bergers Denken auf die Notwendigkeit, Kunstpädagogik auf anthropologische Grundlagen zu fundieren, um dem Bedürfnis des Menschen nach Sinn zu entsprechen. Dann schöpft Kunstpädagogik ihr von John Berger nahegelegtes Potential aus: Sie kann Erfahrung initiieren und vermitteln, kann Empathie anregen und Hoffnung stiften, sie vermag sinnstiftend und persönlichkeitsstärkend zu wirken. Diese persönliche Affirmation bildet die Grundlage für die Entwicklung kritischen Bewußtseins und ermutigt gesellschaftliches Engagement. Kunstpädagogik kann so beitragen, die Individual- wie Sozialnatur des Menschen zu entfalten.

Beides lebt Berger mit seinem Werk vor und stellt es mit ästhetischer Kraft vor Augen: Maß und Ziel sinnvoller Kunst ist der Mensch. Erfahrung, Empathie, Hoffnung und somit Sinn in gesellschaftlicher Verantwortung zu ermöglichen ist Aufgabe von Kunst wie ihrer Pädagogik.

Herausragendes Medium hierfür ist gemäß John Berger die Fotografie, an welcher diese Zusammenhänge exemplarisch erörtert werden. Ein Unterrichtsbeispiel, das sich mit der Ausstellung „The Family of Man“ beschäftigt, konkretisiert die didaktische Theorie.

BY-NC-ND

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